Zur Ausstellung „Magie der Gegensätze“ ist ein Katalog erschienen, der in der Galerie frei erhältlich ist.
Lesen Sie hier mein Vorwort:
Magie der Gegensätze
Gegensätze – Schwarz und Weiß, Tag und Nacht, Sommer und Winter, Feuer und Wasser. Sie sind all gegenwärtig in unserem Leben. Wenn man in bisschen sucht, findet man sie überall: Alt und Neu, Jung und Alt, Heiß und kalt.
Und so findet wir es auch in dieser Ausstellung von Rotraut Fischer-Plickat und Jörg Plickat. Wir finden Gegensätze in Rund und Eckig, Stein und Edelstein. Und dann stellt man fest, dass diese Gegensätze sich wunderbar ergänzen und ein Gesamtes bilden. Wo Feuer auf Wasser trifft, entsteht Dampf und Energie, ein Tanz der Elemente, voller Kraft und Synergie, was sowohl in den Schmuckskulpturen der Künstlerin als auch in den Skulpturen des Künstlers in jeweils einzelnen Werken zu erkennen sind.
Heraklit, auf den sich später auch Hegel bezog, erklärt den „Gegensatz zum Prinzip der Entwicklung. Im ‚Gegenlauf‘ des Geschehens ist in allem das Entgegengesetzte vereinigt, schlägt eines in das Gegenteil. Die Gegensätze gehen in einer Einheit zusammen wie Bogen und Leier.“ Aber nicht nur die Gegensätze innerhalb der einzelnen Werke sprechen miteinander. Auch die Werke beider Künstler im Raum sprechen und reagieren miteinander. Und so entsteht eine Magie der Gegensätze, die dieser wunderbaren Ausstellung auch den Titel gab. Beispiele sind für mich die Größe und Substanz der Skulpturen von Jörg Plickat und die gleichzeitige Leichtigkeit derselben. Oder auch in der Gegenüberstellung der Skulpturen mit den tanzenden Linien der Kalligraphin.
Bei Rotraut Fischer-Plickat sind des zum einen die Gegensätze der Materialien in einem einzelnen Werk, aber auch die Roheit und die Anschmiegsamkeit in einer Schmuckskulptur. Natürlich sind auch die Werke beider Künstler Gegensätze, die nichtsdestotrotz aufeinander Bezug nehmen und sich so ergänzen.
Und so fordere ich Sie auf, Beispiele für diese Gegensätze zu suchen und die Magie in ihnen zu finden. Gegensätze sind mehr als Kontraste, sie sind Funken, die unsere Träume entfachen. Sie lehren uns, dass in der Vielfalt und im Kontrast eine tiefe Schönheit und ein tiefes Verständnis für das Leben selbst liegt.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß in dieser Ausstellung
Simone Menne