Sonderausstellung „The New Naked“ mit Sonja Brüggemann
Durch die Corona-Pandemie haben wir in den letzten Monaten einen regelrechten Schwund an Kunst und Kultur in der Öffentlichkeit erlebt. Mit dem Projekt „Maßnahme“ wollen Kunstschaffende vom 28.08. bis 13.09. in Kiel diesem Schwund entgegenwirken – und gleichzeitig leerstehende Flächen beleben. Die Galerie Simone Menne stellt daher Porträtfotos von Sonja Brüggemann am Schwedendamm 9 aus: Die Ausstellung „The New Naked“ beschäftigt sich damit, wie sich unser Alltag seit Covid-19 verändert hat. Sie zeigt eine neue Art der Verletzlichkeit, die dadurch entsteht, dass wir uns nur noch mit Maske im öffentlichen Raum treffen dürfen. Die Entstehung der Fotografien verlief dabei anders als übliche Portrait-Projekte: Normale Zeichen non-verbaler Kommunikation, Emotionen und Gesichtsausdrücke entfallen fast vollständig. Das Lächeln hinter der Maske ist häufig nicht erkennbar.
Ich kenne Sonja Brüggemann schon lange, zuerst durch ihre Industriefotografien, dann über ihre künstlerischen Werke. Der Blick in die Gesichter von „The New Naked“ berührt mich sehr. Als Außenstehender zeigt sich die Individualität der einzelnen Personen vor allem durch die Auswahl der Masken.
Sie können die Sonderausstellung vom 28.08. bis 13.09. jeweils donnerstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr besuchen.

[:reboot]– vorherige Ausstellung von Jörg Plickat und Rotraut Fischer-Plickat
Ich freue mich besonders, in meiner Galerie den Schmuckstücken von Rotraut Fischer-Plickat sowie Skulpturen und Zeichnungen von Jörg Plickat einen Raum zu geben. Das von Jörg Plickat gewählte Material, Stahl, spielte eine entscheidende Rolle in der Kieler Geschichte: Es erinnert an Schiffbau und Waffentechnik. Der Naturstein-Schmuck von Rotraut Fischer-Plickat bietet einen filigranen Kontrast zu den massiven Skulpturen, die verwendeten Steine sind ebenfalls stumme Zeugen der Erdgeschichte.
Mehr Informationen zu den Schmuckstücken und Skulpturen finden Sie in unserem Katalog:



Ein Neustart für öffentliche Kunst: Die Vernissage zu [: reboot] von Jörg Plickat und Rotraut Fischer-Plickat
Wie die meisten anderen Teile des öffentlichen Lebens war auch der Kunstbetrieb von Mitte März bis Ende Mai on hold. Das betraf natürlich auch meine Galerie, die von einem auf den anderen Tag schließen musste. Umso mehr freue ich mich, dass die aktuelle Ausstellung [: reboot] von Jörg Plickat und Rotraut Fischer Plickat mit einer erfolgreichen Vernissage gestartet ist. Anstatt die Ausstellung mit einer großen Party zu feiern, setzten wir vom 22. bis 24. Mai auf persönliche Gespräche mit den Künstlern und einen engen Austausch über die ausgestellten Werke. Dafür konnten Kunstliebhaber und Interessierte sich vorab anmelden und in Kleingruppen die Galerie besuchen. So ungewohnt das Format auch war, ich habe es sehr genossen, mehr Zeit für einzelne Besucher und ihre Interessen zu haben. Es passte auch sehr gut in eine Zeit, in der wir einzelne Begegnungen mehr wertschätzen als je zuvor.
Besucher können noch bis Ende August nach Voranmeldung [: reboot] besuchen. Ein Highlight der
Ausstellung ist das Spiel mit scheinbaren Kontrasten und Materialien: Die großen und kleinen Skulpturen Plickats aus Bronze, Stein und Eisen werden ergänzt durch Landschafts- und Aktbilder. Letztere malte Plickat schwungvoll mit Chinatusche während seiner Zeit als Gastprofessor an der Kunsthochschule in Hangzhou, China. Die Schmuckstücke von Rotraut Fischer-Plickat wirken dagegen filigran, demonstrieren aber durch die Verwendung von unbearbeiteten Flint- und Lavasteinen ihre Erdverbundenheit. Wer mehr Kunst von Plickat erleben möchte, kann dies zudem bei einem Spaziergang entlang des Skulpturenpfads „Line – Volume – Space“ auf dem Gelände der FH Kiel tun. Der Kontrast zwischen den in meiner Galerie ausgestellten Stücken und den massiven, dominanten Großplastiken des Skulpturenpfades lädt zum Perspektivenwechsel und Innehalten ein.